PIM – Psychosoziale Initiative Moabit e.V.: 
Was wir tun

Wer wir sind

 

Die Psychosoziale Initiative Moabit (PIM) ist ein gemeinnütziger Verein, der sich seit über 45 Jahren als freier Träger für Erwachsene mit psychischen Erkrankungen engagiert. Wir schaffen Räume der Begegnung, Unterstützung und Solidarität – Orte, an denen Sorgen offen geteilt werden können, ohne Angst vor Stigmatisierung. Gleichzeitig übernimmt PIM die gemeindepsychiatrische Pflichtversorgung für psychisch erkrankte Erwachsene im Bezirk Berlin-Mitte/Tiergarten und stellt damit einen wichtigen Baustein der lokalen psychosozialen Infrastruktur dar.

 

Bei uns steht der Mensch mit seinen individuellen Bedürfnissen im Mittelpunkt. Mit vielfältigen Leistungen und bedarfsorientierten Angeboten möchten wir unseren Besucher*innen soziale Teilhabe ermöglichen – getragen von Selbstbestimmung, Respekt und Gleichberechtigung.

 

Die Angebote der PIM reichen vom Wohnen in therapeutischen Wohngemeinschaften und im Betreuten Einzelwohnen bis hin zum Psychosozialen Zentrum mit Tagesstätte sowie Kontakt- und Beratungsstelle. Zusätzlich engagiert sich die Initiative in der Geflüchtetenhilfe und setzt sich für die psychosoziale Unterstützung und Integration geflüchteter Menschen ein.

 

Gemeinsam seit 1979

 

Die PIM e.V. wurde 1979 als direkte Folge der Psychiatrie-Enquête gegründet, mit dem Ziel, eine bedarfsgerechte und gemeindenahe psychosoziale Unterstützung anzubieten. Die Psychiatrie-Enquête war ein wegweisender Bericht des Deutschen Bundestages aus den 1970er Jahren, der die unzureichenden Zustände in der psychiatrischen Versorgung aufzeigte. Sie forderte den Abbau großer Anstalten und den Aufbau gemeindenaher, menschlicher und bedarfsgerechter Hilfen. Mit dem „Treffpunkt Waldstraße“ der PIM entstand am 01.07.1979 dann eine der ersten psychosozialen Kontakt- und Beratungsstellen in Berlin.

 

Heute ist die PIM ein fester Bestandteil der sozialen Infrastruktur in Moabit. Wir arbeiten eng mit anderen sozialen Trägern, Selbsthilfegruppen und städtischen Einrichtungen zusammen – und bleiben dabei unserem Ursprung treu: Hilfe auf Augenhöhe und nah am Alltag der Menschen.

 

Unsere Angebote

 

Die Arbeit der PIM ist ebenso vielfältig wie die Facetten psychischer Beeinträchtigung. Unser Programm umfasst zwei zentrale Bereiche mit individuellen Angeboten: das Psychosoziale Zentrum und die Teilhabeassistenz für Menschen mit eigenen Wohnraum und in therapeutischen Wohngemeinschaften.

 

Psychosoziales Zentrum Moabit

Das Psychosoziale Zentrum Moabit vereint Kontakt- und Beratungsstelle sowie Tagesstätte und bietet umfassende psychosoziale Unterstützung. Im Mittelpunkt steht ein ressourcenorientierter, empowernder Ansatz, der Selbsthilfepotentiale stärkt und ein selbstbestimmtes Leben fördert.

  • Kontakt- und Beratungsstelle (KBS)
    Die KBS bietet psychosoziale und psychologische Beratung, Gruppenangebote, psychosoziale und psychologische Beratung, Skill Workshops, den offenen Treff der Begegnung und Ausflüge für alle– kostenlos, offen für alle und auf Wunsch anonym. Sie ist Teil der psychiatrischen Pflichtversorgung in Berlin-Mitte und richtet sich insbesondere an Menschen mit psychischer Belastung oder Erkrankung sowie deren Angehörige. Unsere Angebote stehen allen offen, unabhängig von Krankenversicherungsstatus, Aufenthaltstitel oder Sprache. Beratungen können persönlich, telefonisch oder per Video stattfinden. Die KBS verfügt über umfassende Expertise in Bereichen wie Depression, Ängste, Einsamkeit, Krisen, Migration und Flucht, Trauma, LSBTIQ+, Neurodiversität, Sucht, Rassismus sowie familiäre Belastungen.
  • Tagesstätte
    Die Tagesstätte richtet sich an Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen, die im Alltag Struktur und Unterstützung benötigen. Unsere Leistungen sind tagesstrukturierend, gruppenorientiert und außerhalb des Wohnraums angesiedelt. Das Angebot kann mehrmals wöchentlich, teils täglich genutzt werden, einzelne Module lassen sich flexibel besuchen, sodass nach und nach eine individuelle Tagesstruktur entwickelt und gefestigt werden kann. Unser Programm umfasst kreative, handwerkliche und alltagspraktische Tätigkeiten sowie sozialpädagogische Impulse. Wir begleiten die Besucher*innen dabei, ihre Woche sinnvoll zu gestalten, Freude zu erleben, Struktur zu gewinnen und ihre persönliche Entwicklung zu stärken.

Verbundwohnen

Der Bereich Betreutes Wohnen bietet Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen individuelle Assistenzleistungen in Wohnformen, die auf ihre Bedürfnisse zugeschnitten sind. Das Verbundwohnen gliedert sich in Therapeutische Wohngemeinschaften (TWG) und Betreutes Einzelwohnen (BEW) und ermöglicht so eine flexible, passgenaue Betreuung. Ziel ist es, eine möglichst autonome Lebensführung zu ermöglichen. Die psychosoziale Teilhabeassistenz umfasst Beratung, Begleitung und Unterstützung in den Bereichen Wohnen (Haushaltsführung, Geldmanagement, Alltagsstruktur), soziale Beziehungen (Kontakte, Freizeitgestaltung), Arbeit und Beschäftigung (individuelle Perspektivenentwicklung) sowie Gesundheit (Umgang mit psychischer Erkrankung, Bewegungs- und Entspannungsangebote und Stabilisierungsangebote, Krisenintervention). In allen Wohnformen erfolgt die Betreuung auf Basis einer individuellen Ziel- und Leistungsplanung, die gemeinsam mit den Klient*innen erarbeitet, regelmäßig überprüft und angepasst wird. Die Unterstützung erfolgt über Einzelkontakte – beratend, begleitend oder therapeutisch – sowie durch passende Gruppenangebote, die den Alltag strukturieren und förderlich begleiten.

 

Warum unsere Arbeit wichtig ist

 

Psychische Erkrankungen gehören zu den häufigsten gesundheitlichen Herausforderungen unserer Zeit. Viele Menschen erleben im Laufe ihres Lebens Depressionen, Angststörungen, Burn-out oder andere Belastungen – dennoch sind Vorurteile, Scham und Unwissenheit weit verbreitet. Gerade in einer vielfältigen Stadt wie Berlin, in der viele Menschen unter sozialen Belastungen leben, braucht es Orte, an denen psychische Gesundheit offen thematisiert werden kann. Die PIM schafft zugängliche Angebote, die Unterstützung, Struktur und soziale Teilhabe ermöglichen – von Beratung und Tagesstätte bis hin zu betreutem Wohnen. So baut sie Brücken zwischen Menschen in Krisen, professioneller Hilfe und der Gemeinschaft, fördert Selbstbestimmung und Eigenständigkeit und trägt dazu bei, Isolation zu überwinden und Teilhabe zu ermöglichen.

 

Unsere Haltung ist eindeutig: Psychische Gesundheit ist ein Menschenrecht – gemeinsam stark durch Selbstbestimmung und Gleichberechtigung!